Die blutflüssige Frau

Die blutflüssige Frau

Die blutflüssige Frau

Jesus ist in der Volksmenge unterwegs. Plötzlich spürt er, wie so etwas wie eine Kraft von ihm ausgegangen ist. Er dreht sich um und fragt: “Wer hat mich angerührt?” Eine Frau sagt ihm: “Das bin ich, HERR!” Und sie erklärt ihm, dass sie ‘ihre Tage’ hat, und das allerdings den ganzen langen Monat über!

Nun war es in diesen fröhlichen Zeiten so, dass, wenn Frauen ihre Tage hatten, ihnen nicht nur die Majonnaise umkippte, sondern sie galten als ‘unrein’! Das hieß, man durfte sie nicht umarmen, nicht einmal anfassen – und sie selbst durften auch niemand berühren! Sie mussten ins Abseits, und das solange, bis die Blutung aufhörte.

Und nun diese unglückliche Frau: weil das überhaupt nie aufhörte, hatte man sie ins Abseits der Welt verdammt! Jetzt aber hatte sie’s gewagt, sie, die Unreine, den Kittel Jesu zu berühren! Nur ein klein bisschen, und nur von hinten, ganz diskret. Sie hoffte, so geheilt zu werden! Jesus sagt zu ihr: “Geh hin, dein Glaube hat dich gerettet!” Und die arme blutflüssige Frau hatte fortan jeden Monat ihre Tage und wiederum ein ganz normales Leben.