Der blinde Bar Timäus
Der blinde Bar Timäus
Zu Jesu Zeiten schon war manches wie heute: Etwa wie man mit Kranken und Behinderten umgeht. Möglichst gar nicht. Man nimmt sie nicht wahr. Man spricht sie nicht an. Sie sind namenlos. Wie Bar Timäus. Was wie ein Name aussieht, ist keiner. Es heißt: ‚Sohn von Timäus‘. Der ist blind. Ein unnützer Esser. Und nun hört der Blinde: Jesus kommt. Da gibt es kein Halten, dem Jesus will er begegnen, auch wenn alle ihn dran hindern. Das macht man doch nicht, so nachdrücklich, so unverschämt zu rufen! Allerdings: Jesus ist der Herr! „Mein Meister“ (‚Rabbuni‘) ruft er ihn an. Die ordentlichen Bürger können ihn davon nicht abbringen. Die sind nicht blind, nicht namenlos. Der Blinde schreit unentwegt und immer lauter. Und Jesus hört ihn. Und lässt ihn zu sich bringen: „Wer anklopft, dem wird aufgetan“ und Jesus bestätigt ihm: Dein Glaube hat dich gerettet!
(Jörg Meuth)